Golfregeln 2023
Neue Golfregeln – das müssen Sie wissen!
Ab Januar 2023 gelten neue Golfregeln. Die Regeländerungen sollen das Golfspiel leichter verständlich, fairer und zukunftsfähiger machen – bei gleichzeitiger Wahrung des Charakters. Dazu haben die United States Golf Association (USGA) und der Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R&A) als oberste weltweite Regelinstanzen die Golfregeln grundlegend überarbeitet mit dem Ziel, das faire und herausfordernde Spiel zu erhalten, es aber gleichzeitig moderner, logischer und zügiger zu machen.
Welches sind die wichtigsten Änderungen?
Als grundlegende Golfregel gilt weiterhin, dass der Ball so gespielt werden soll wie er liegt und der Platz so, wie er vorgefunden wird. Nach wie vor wird von Spielern Integrität und Handeln entsprechend des „Spirit of the Game“ erwartet, also:
- Aufrichtig handeln (z.B. die Regeln befolgen, alle Strafen anwenden und generell ehrlich sein)
- Rücksicht auf Andere nehmen (z.B. zügig spielen, auf Sicherheit anderer Personen achten und keine anderen Spieler stören)
- Den Golfplatz schonen (z.B. Divots zurücklegen und festtreten, Sand im Bunker einebnen, Pitchmarken auf den Grüns ausbessern und den Golfplatz nicht unnötig beschädigen)
Umgewöhnen müssen wir uns unter anderem in folgenden Situationen:
- Regel 1.3c (4) Anwendung von Strafen bei mehrfachem Regelverstoß
- Regel 4.1a (2) Benutzung, Reparatur oder Ersatz eines während der Runde beschädigten Schlägers
- Regel 6.3b (3) Neu eingesetzter Ball während Loch gespielt wird
- Regel 9.3 Ball durch Naturkräfte bewegt
- Regel 10.2b Andere Hilfe
- Regel 11.1b Ball in Bewegung trifft versehentlich Person oder äußeren Einfluss: Ort von dem der Ball gespielt werden muss
- Regel 21.1c Strafen in Stableford
- Regel 25 Änderungen für Spieler mit Behinderungen
- Vorgehensweise bei Erleichterung zurück auf der Linie
- Wie vorzugehen ist, wenn ein Schlag wiederholt werden muss
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung der neuen Golfregeln und eine glückliche und erfolgreiche Spielsaison 2023!
Die Regel wurde dahingehend geändert, dass die Entscheidung, ob Regelverstöße zusammenhängend oder nicht zusammenhängend sind, bei der Anwendung keine Rolle mehr spielen, das heißt es wird weniger Fälle geben, bei denen mehrfache Strafen fällig werden.
>>> Dies vermindert die Gefahr von „Folgefehlern“ und das versehentliche Übersehen oder Unsicherheiten über die Strafe für den zweiten Verstoß.
Die Regel wurde dahingehend geändert, dass ein Spieler sein Handicap nicht mehr auf seiner Scorekarte ausweisen muss. Die Spielleitung ist verantwortlich für die Berechnung der Handicapschläge des Spielers für das Turnier und für die darauf beruhende Ermittlung seines Nettoergebnisses.
>>> Im World Handicap System ist es für Spieler nicht einfacher geworden, ihren Handicap Index aus noch nicht eingetragenen Runden für ein neues Turnier hochzurechnen. Auch wenn die Verantwortung für die Ermittlung des Course Handicaps nun bei der Spielleitung liegt, ist ein Spieler dennoch verpflichtet, die Spielleitung darauf hinzuweisen, dass sein Handicap noch nicht auf Basis aller gespielten Ergebnisse berechnet wurde. Die Spielleitung muss dann entscheiden, ob sie dies berücksichtigt, was den Spieler davon befreit, sich eine Strafe für das Spielen mit einem falschen Handicap zuzuziehen.
Die Regel wurde dahingehend geändert, einem Spieler den Ersatz eines beschädigten Schlägers zu erlauben, vorausgesetzt, der Schläger wurde nicht missbräuchlich beschädigt.
>>> Nun darf auch wieder ein im normalen Spielgebrauch beschädigter Schläger ersetzt oder repariert werden, was in den letzten vier Jahren nicht zulässig war.
Die Strafe für das Spielen eines regelwidrig neu eingesetzten Balls wird von der Grundstrafe auf einen Strafschlag reduziert.
>>> Bisher „kostete“ das unerlaubte Austauschen des Balls zwei Strafschläge. Da bei den heutigen stabilen Bällen kein echter Vorteil mehr damit verbunden ist, wurde die Strafe auf einen Schlag reduziert. Achtung: Wird dieser Ball an einem falschen Ort gespielt, fallen dafür jedoch nach wie vor zwei Strafschläge an, denn bei zwei gleichzeitigen Regelverstößen fällt die höhere der beiden Strafen an.
Die neue Ausnahme 2 schreibt vor, dass ein Ball zurückgelegt werden muss, falls er in einen anderen Bereich des Platzes rollt, nachdem er gedroppt, gelegt oder zurückgelegt wurde. Dies gilt auch, wenn der Ball im Aus zur Ruhe kommt.
>>> Es wäre sicher eine unbillige Härte, wenn ein z. B. von Boden in Ausbesserung gedroppter Ball erst auf dem Fairway zur Ruhe kommt, dann ins Aus rollt und als verlorener Ball gewertet würde.
Regel 10.2b ist zur größeren Klarheit umgeschrieben worden und enthält jetzt auch die wesentlichen Grundsätze der im April 2019 herausgegebenen Klarstellungen zur Unterstützung der Regeln von 2019.
Regeln 10.2b(1) und (2) wurden geändert um klarzustellen, dass es weder dem Caddie noch irgendeiner anderen Person erlaubt ist, einen Gegenstand auf den Boden zu stellen, um dem Spieler mit der Spiellinie oder anderen Richtungsinformationen zu helfen (zum Beispiel, wenn der Spieler den Flaggenstock nicht sehen kann), und der Spieler kann die Strafe nicht vermeiden, indem er das Objekt entfernen lässt, bevor er den Schlag macht.
>>> Die verfügbaren Hilfsmittel sind mit Birdiebooks und Entfernungsmessern so groß, dass es dem Spieler nicht zu zusätzlich gestattet wird, sich Markierungen auf dem Platz zu setzen. Auch unter dem Aspekt des zügigen Spiels ist dies eine sinnvolle Einschränkung.
Regel 11.1b wurde zu größeren Klarheit umgeschrieben.
Regel 11.1b(2) wurde dahingehend geändert um klarzustellen, dass wenn ein vom Grün gespielter Ball ein Insekt, den Spieler oder den Schläger, der für den Schlag benutzt wurde, trifft, der Ball gespielt wird wie er liegt - der Schlag wird nicht wiederholt.
>>> Ob ein Insekt den Ball ablenkt ist kaum realistisch zu beurteilen, es sei denn, es wäre so groß, dass der Spieler es sehen und auch vorher zur Seite setzen könnte. Schläge hingegen, die den Spieler oder seinen Schläger treffen, liegen in der Ausführung allein in der Verantwortung des Spielers und verdienen keine straflose Wiederholung.
Diese Regel wurde geändert, um klarzustellen, dass Strafen in Bezug auf Schläger, Startzeiten und unangemessene Verzögerung nun wie im normalen Zählspiel auf das Loch angewendet werden. Die gleiche Veränderung wurde in Regel 21.3c (Strafen bei Par/Bogey) vorgenommen.
Die Einführung der neuen Regel 25 bedeutet, dass die Änderungen in dieser Regel für alle Turniere, einschließlich aller Spielformen, gelten.
>>> Bisher wurde es teilweise aus Unkenntnis der entsprechenden Anpassungen der Regeln für Spieler mit Behinderung übersehen, betroffenen Spielern die notwendigen Anpassungen zu gestatten. Nun gelten diese automatisch in der jeweiligen Kategorie, sofern ein Spieler der Spielleitung seinen Status als Spieler mit entsprechender Behinderung nachweist.
Das Erleichterungsverfahren zurück auf der Linie wurde geändert, um klarzustellen, dass der Spieler auf der Linie droppen muss. Die Stelle auf der Linie, an der der Ball nach dem Drop zuerst den Boden berührt, schafft von diesem Punkt aus einen Erleichterungsbereich von einer Schlägerlänge in alle Richtungen. Diese Veränderung bedingt Änderungen der Regeln 14.3b(3), 16.1c(2), 17.1d(2), 19.2b und 19.3 sowie der Definition von Erleichterungsbereich.
>>> Bisher (auch in den Regeln vor dem Jahr 2019) war der Ball in einem Halbkreis (nie näher zum Loch) zu droppen, wenn ein Spieler z. B. aus einer gelben Penalty Area auf der Linie zurück droppen wollte. Rollte der Ball nur minimal aus diesem Halbkreis nach vorne, musste der Ball erneut gedroppt werden. Da der Bezugspunkt für das Erleichterungsverfahren jedoch der Kreuzungspunkt des Balls mit der Grenze der Penalty Area war, hätte der Ball dennoch nicht näher zum Loch als der Bezugspunkt gelegen (sonst wäre er wieder in der Penalty Area). Nur in den o.g. Regeln, die sich auf das Droppen auf der Linie zurück beziehen, wird der Erleichterungsbereich deshalb nun als Kreis definiert, so dass die Schlägerlänge sich also auch nach vorne erstreckt.
Beim Droppen mit zwei Schlägerlängen oder strafloser Erleichterung nach Regel 16 darf der Ball nach wie vor nicht näher zum Loch rollen als der Bezugspunkt.
Mehrere Regeln, die die Formulierung „Schlag zählt nicht“ enthalten (zum Beispiel Regel 11.1b), wurden so verändert, dass das Versäumnis, einen Schlag zu wiederholen, wenn dies gefordert wird, immer noch ein Verstoß gegen die jeweils geltende Regel ist, aber nicht mehr zur Disqualifikation führen kann.